Sylvia Grandinetti

Sylvia Grandinetti ist Zahnärztin mit eigener Praxis – und leidenschaftliche Fotografin. Ihre Passion für die Fotografie entdeckte sie vor über 25 Jahren auf ihrer ersten großen Fernreise nach Zentralamerika.

Seither begleitet sie ihre Hasselblad-Kamera auf Reisen rund um die Welt. Ein Fotograf, der sie in dieser frühen Phase förderte, weckte ihr Gespür für Komposition und Licht. So wurde das Mittelformat zu ihrem bevorzugten Medium. Die quadratischen Bilder sind für sie wie Fenster: Sie öffnen den Blick in fremde Landschaften und Atmosphären – und zugleich zurück in ihre eigenen Erinnerungen. Ihre Arbeiten sind geprägt von der Auseinandersetzung mit Farben, Licht und Stimmungen.

Dabei experimentiert sie mit unterschiedlichen Techniken: Langzeitbelichtungen, Bewegung und Nachtaufnahmen gehören ebenso dazu wie Nah- und Strukturstudien. Neben den analogen Fotografien entstehen auch digitale Werke – manchmal sogar mit dem iPhone, wenn sich der entscheidende Moment nur so bewahren lässt.

Sylvia Grandinetti versteht ihre Bilder als Einladungen zum Verweilen: als stille Aus­schnitte der Welt, die Emotionen sichtbar machen und den Betrachter*innen erlauben, in die Tiefe der Szene einzutauchen.

Meine Arbeit bewegt sich zwischen Architektur, Natur und dem Spiel des Lichts. Mich fasziniert die Vielfalt von Formen und Atmosphären, die entstehen, wenn Raum, Material und Zeit aufeinandertreffen.

Im Dolmabahçe-Palast in Istanbul habe ich den Glanz einer vergangenen Epoche eingefangen, in der sich Orient und Okzident begegnen. In den Küstenlandschaften von Manjhou dagegen zeigt sich, wie Wind, Salz und Wasser über Jahr­tausende kunstvolle Muster formen.

Berlin erlebe ich als pulsierende Metropole, die sich im Festival des Lichts neu erfindet – ihre Fassaden werden zu flüchtigen Leinwänden.

Auf den Seychellen offenbart die Natur ihre monumentale Poesie, während in Tropfen und Kristallen das Flüchtige im Kleinsten sichtbar wird.

Meine Fotografien sind Einladungen zum Staunen: Sie möchten zeigen, wie Schönheit in Palästen wie in Steinen, in Städten wie in Wäldern, im Großen wie im Winzigen wohnt.