Brita von Simson

eboren 1946 in Hamm/Westfalen, absolvierte ich eine Apothekenlehre und lebte sieben Jahre mit meiner Familie in England. Seit 1977 in Köln, Mutter von drei Kindern, nahm ich meine Tätigkeit als Apothekerassistentin wieder auf.

1977 entdeckte ich im Kurs von Ulla Schlasa die Arbeit mit Ton, fasziniert von dessen Formbarkeit und Anbindung an die Natur. Nach ersten Gefäßen wandte ich mich der Figur zu, gefördert durch meine Beobachtungsgabe für Haltungen, Bewegungen und Ausdrucksformen.

1995 endeten die Kurse in Hürth, doch meine Motivation wuchs: Mit 50 Jahren zeigte ich meine erste Ausstellung im eigenen Haus und verkaufte fünf Bronzen. Danach arbeitete ich in der Werkstatt von Jo Karl, der auf individuelle Ausdrucksformen setzte, sodass ich weitgehend autodidaktisch blieb.

Seit 2012 treffe ich mich mit einer Künstlergruppe in der Wachsfabrik, Köln. Viele meiner Figuren gieße ich in Bronze. In Eigenregie organisierte ich acht Ausstellungen und beteiligte mich an Kunstmeilen und dem „Tag des offenen Ateliers“.

Gestalten und Gestaltung

Brita von Simson schöpft ihre künstlerischen Impulse aus der intensiven Beobachtung von Menschen und deren alltäglichen Situationen. In Ton und Bronze hält sie Körperformen, Mimik und typische Bewegungen ebenso fest wie das Verhalten in der Gruppe.

Ihre Arbeiten erfassen die Essenz menschlicher Gestik – sei es im einzelnen Torso, im „Wendekopf“ oder in Szenen wie Bushaltestelle und Hörsaal. Dabei geht es ihr weniger um exakte Abbildung als um das Sichtbarmachen charakteristischer Ausdrucksweisen.

In jüngeren Werken erweitert sie diesen Ansatz, indem sie sich stärker von der konkreten Figur löst und mit experimenteller Mischtechnik arbeitet. Schwungvolle Linien und dynamische Formen eröffnen neue Räume, in denen die Freude an Bewegung und Formgestaltung im Vordergrund steht.

So verbindet von Simson Beobachtung und Abstraktion zu einem persönlichen künstlerischen Ausdruck, der zwischen figurativer Präsenz und freier Gestaltung changiert.