POP-UP III
André Wefers

André Wefers

Ich bin André Wefers, Jahrgang 1975, geboren und lebend in Köln. Als Ingenieur der Versorgungstechnik bewege ich mich täglich in einer Welt aus Funktion, Struktur und präziser Planung. In meiner fotografischen Arbeit richtet sich mein Blick auf genau diese Welt – auf technische Anlagen, Maschinenräume, Bauwerke.
Mich interessieren dabei nicht nur verlassene Orte der Industriekultur, sondern auch in Betrieb befindliche Anlagen. Sie sind keine bloßen Funktionsräume, sondern komplexe Systeme mit einer eigenen Ästhetik. Ob rostige Stahlträger in einer stillgelegten Fabrik oder glänzendes Rohrsystem in einem laufenden Werk: Ich sehe Technik als gestalteten Raum – als Ausdruck von Zeit, Nutzung und Veränderung.
Ich möchte sichtbar machen, was sonst oft übersehen wird: den Rhythmus industrieller Prozesse, die Geometrie von Konstruktionen, die Spuren der Nutzung. Meine Kamera hilft mir dabei, technische Wirklichkeit neu zu deuten – jenseits reiner Dokumentation.
Dem Gegenüberstehend beschäftige ich mich das Element Wasser in meinem täglichen Berufsalltag. In geregelten Bahnen, in Leitungen und Systemen. Doch in meiner fotografischen Arbeit suche ich die ungebändigte Kraft dieses Elements. Ich reise an verschiedene Küsten, beobachte die Wellen und versuche, ihre Bewegung, ihre Energie, ihre immer neue Form in Bildern festzuhalten. Mich fasziniert die Spannung zwischen Konstanz und Veränderung, zwischen Naturgewalt und flüchtigem Moment.
Mein Werk bewegt sich zwischen Technik und Transformation. Es fragt nicht nach Vergangenheit oder Zukunft, sondern hält fest, was jetzt ist – und was daraus werden kann.

Über das Projekt

In meinen Fotografien setze ich mich mit der Schönheit und Brutalität industrieller Spuren auseinander. Die Zeche Zollverein, einst Motor der Industrialisierung und heute UNESCO-Welterbe, zeigt sich mir als Denkmal vergangener Kraft – rostige Maschinen, strenge Strukturen, Dreck und Staub in filigraner Ästhetik. Im Tagebau Hambach blicke ich auf monströse Technik, die sich tief in die Erde frisst – Sinnbild einer fossilen Energiegewinnung, deren Ende absehbar ist. Gleichzeitig wächst hier Neues: eine Landschaft im Wandel. Ein drittes Thema ist das Wasser – nicht still, sondern wild, tosend, unberechenbar. Ich fange den Moment ein, in dem ein Tropfen zur Welle wird – lebensspendend und zerstörerisch zugleich. In all diesen Bildern suche ich nach der Spannung zwischen Vergangenheit und Zukunft, Gewalt und Zerbrechlichkeit, Stillstand und Wandel.

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